- Businessplanung
Diese wichtigen 7 Punkte solltest du unbedingt in deiner Businessplanung berücksichtigen
Die Vorteile einer Businessplanung
Eine Businessplanung kann den Blick jedoch nicht nur in die Zukunft richten, sondern Selbstständigen auch aussagekräftige Informationen darüber liefern, wie ihr Business aktuell finanziell aufgestellt ist.
- Ist die Selbstständigkeit rentabel?
- Können alle Kosten langfristig gedeckt werden?
- Lohnt sich Outsourcing?
- Lohnt sich eine bestimmte Investition?
Doch was gehört in deine Planung und wie kannst du sie erstellen?
In diesem Blogartikel nenne ich dir sieben Punkte, welche du in deiner Businessplanung berücksichtigen solltest.
1. Berufliche Kosten
Kosten können sich unterscheiden in:
Fixkosten, welche regelmäßig anfallen und unabhängig sind von deinen Aufträgen:
- Miete für Büroräume
- Leasing PKW
- Versicherungen
- Software-Abonnements
- etc.
- Büromaterial
- Benzinkosten für Fahrten zum Kunden
- etc.
2. Private Kosten und Wünsche
Berücksichtige daher auch alle privaten Kosten, welche monatlich oder jährlich anfallen:
- Miete
- Kredite
- Kosten der privaten Lebensführung
- Versicherungen
- Altersvorsorge
3. Unproduktive Zeiten und Stundensatz
Überlege, welche unproduktiven Zeiten anfallen bzw. in welcher Höhe du sie zukünftig einplanen möchtest. Unproduktive Zeiten werden oft unterschätzt und können sich schnell aufsummieren.
Beispiel für unproduktive Zeiten:
- Social Media Planung: 2h pro Woche
- Kundenakquise: 1h pro Woche
- Arbeit am eigenen Business: 1h pro Woche
- Buchhaltung: 5h pro Monat
- Fortbildung: 5 Tage pro Jahr
- Urlaub: 30 Tage pro Jahr
- Kranktage: 5 Tage pro Jahr
- Sonstige Vorkommnisse: 5 Tage pro Jahr
So kannst du bei der Berechnung deines Stundensatzes vorgehen:
- Überlege dir, welche unproduktiven Zeiten anfallen. Unproduktive Zeiten werden oft unterschätzt und können sich schnell aufsummieren. (Urlaub, Kranktage, Feiertage, Marketing, Buchhaltung, Neukundengespräche, Fortbildung etc.)
- Notiere diese Zeiten und rechne sie aufs Jahr hoch.
- Notiere deine maximal verfügbaren Arbeitsstunden im Jahr. (z.B. 8h x 5 Tage x 52 Wochen)
- Subtrahiere unproduktive Stunden von deinen maximal verfügbaren Arbeitsstunden
- Überlege, wie viel du jährlich verdienen möchtest bzw. musst, um alle Ausgaben zu decken. Plane ebenso Budget für Urlaub und sonstige Anschaffungen ein.
- Teile dein gewünschtes Brutto-Jahreseinkommen durch die tatsächlich verfügbare Stundenkapazität und du erhältst einen Eindruck davon, wie hoch du deinen Stundensatz ansetzen musst, um alle Ausgaben zu decken und langfristig rentabel zu arbeiten.
4. Rücklage und Puffer
Selbstständigen stehen in der Regel keine Lohnfortzahlung oder Arbeitslosengeld zur Verfügung, auf welche Arbeitnehmer in solchen Fällen zurückgreifen können. Daher benötigen Selbstständige eine Rücklage, welche im Notfall zur Verfügung steht.
In welcher Höhe du diese bildest, kommt etwas auf dein eigenes Sicherheitsbedürfnis und deine individuelle Situation an.
Mit einer Rücklage/Puffer in Höhe deiner beruflichen und privaten Kosten von 6 Monaten bist du bereits gut aufgestellt. Lege dir monatlich einen Geldbetrag zur Seite, der in deine Rücklage fließt bzw. nimm diesen Betrag in deine Businessplanung auf.
5. Investitionen
Beispiel:
- Computer
- Drucker
- Schreibtischstuhl
- Monitor
- Kopierer
6. Steuersatz
Wie viel Geld musst du für die Steuer beiseitelegen?
Der Steuersatz für deine Einkommensteuer ist individuell und bemisst sich an deinem zu versteuernden Einkommen. Es ist also nicht so einfach, den richtigen Steuersatz zu berechnen. Zusätzlich zur Einkommensteuer kommen evtl. noch weitere Steuern wie Gewerbesteuer hinzu. Und dann wird es kompliziert.Mein Tipp:
Rechne in deiner Planung mit einem Steuersatz von 30 %. Dieser berücksichtigt die Einkommensteuer und die Gewerbesteuer. Er wird nie ganz exakt sein, aber damit hast du einen guten Planungswert.
7. Umsatzplanung
Mit diesen 7 Punkten kannst du dir einen guten Überblick verschaffen und eine realistische Einschätzung erhalten. Du weißt, welche Einnahmen du erwirtschaften musst, um rentabel zu arbeiten und kannst einschätzen, ob dein Stundensatz hoch genug ist, um auch unproduktive Zeiten zu decken, ohne am Wochenende arbeiten zu müssen.
Hey - ich bin Barbara,
Steuerberaterin und Gründerin der TaxLounge. Mein Lebensmittelpunkt und Sitz der TaxLounge ist Düsseldorf und – für viele schlecht nachvollziehbar ;-) – ich liebe die Buchhaltung.
Mit einer Ausbildung zur Steuerfachangestellten hat mein beruflicher Weg zur Steuerberaterin vor 25 Jahren begonnen und seitdem ist Buchhaltung ein großer Teil meines Lebens.
Ich weiß, dass Steuern und Buchhaltung für Selbstständige extrem undurchsichtig sein können aufgrund der vielen Vorgaben. In diesem Blog findest du daher wichtige Tipps, die dir als Selbstständige*r durch den Steuerdschungel helfen.
Buchhaltung und Businessplanung können wichtige Säulen für dein Unternehmenswachstum sein und ich finde, sie dürfen sich trotzdem leicht anfühlen und Spaß machen.
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